Deutschland


KISS

August Karl Eduard Kiss

auch: Kiß

* 1802 Paprotzan, heute zu Tychy ( Tichau), Polen

  (ehemals Oberschlesien)

† 1865  Berlin

KISS,  Sohn eines Hütteninspektors, genoss seine erste technische und künstlerische Ausbildung in der heimatlichen Eisenhütte und in der Modelleurwerkstätte der kgl. Eisengießerei zu Gleiwitz. Er zog dann 1822 nach Berlin, um im Atelier Christian RAUCHs an der Preußischen Akademie der Künste Bildhauerei zu lernen. Ausführung von Relief- und Rundarbeiten nach Entwürfen SCHINKELS für Bauten in Berlin und Potsdam bringen ihm neben einer Anstellung als Ziselierlehrer am Gewerbeinstitut die Mitgliedschaft in der Akademie. Großplastiken entstehen erst nach 1838 in Berlin, Breslau, Potsdam, Dessau. Neben vielen Bildnisaufträgen ragen seine beiden Kolossalbilder des Erzengels Michael für Babelsberg und des heiligen Georgs als Drachenbezwingers (1855) für den ersten Hof des Berliner Schlosses (heute noch im Nikolai-Viertel, Anm. ZAC) hervor.■ nach TH.-B.

 



1849

König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen wünschte ein Denkmal zu Ehren der gefallenen preußischen Soldaten, die bei der Niederschlagung von Aufständischen und Revolutionären im Sommer 1849 in Baden gefallen waren. Großherzog Karl Leopold I. Friedrich von Baden, der die militärische Intervention unter der Führung des Prinzen von Preußen erbeten hatte, und die Stadtverwaltung der Residenzstadt Karlsruhe hatten gegen dieses Vorhaben nichts einzuwenden.

Preußen-Denkmal, um 1907, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVb 352.
Preußen-Denkmal, um 1907, Stadtarchiv Karlsruhe 8/PBS oXIVb 352.
AUTOR   August Kiß
AUTOR   Friedrich Eisenlohr (Architekt)
TITEL   Erzengel Michael
    für das Preußen-Denkmal
DATIERUNG   1849; Aufstellung 1852 zur Einweihung

TECHNIK

  Zinkguss, bronziert*
FORMAT   keine Angaben
ORT   Karlsruhe

SAMMLUNG

  Alter Friedhof 
INVENTAR   südwestlich der Gruftenhalle
     

TYPUS 

 

 

Erzengel Michael als Sieger über den Satan 

 

Dem Denkmal fehlen seit dem Zweiten Weltkrieg die Fialspitzen an den Ecken, seit 1953 der Erzengel, seit 1956 das Gedenkkreuz. 

https://stadtlexikon.karlsruhe.de/index.php/De:Lexikon:top-3257

(21. 6. 2019)

 

 

Friedrich Wilhelm IV. beschäftigte sich höchstselbst im November  1849 mit der Gestaltung eines weiteren Denkmals an den erfolgreichen badischen Feldzug als persönlichen Dank an seinen Bruder Prinz Wilhelm, dem »siegreichen Schlangentreter« und späteren Kaiser Wilhelm I. Das Denkmal im Park des Schlosses Babelsberg, das Wilhelms Sommersitz war, sollte auch die Parkbesucher an die Stärke der im Namen Gottes regierenden Hohenzollern mahnen.

Heinrich Strack: Entwurf für das Erinnerungsmal an den badischen Feldzug (1849) . Janunar 1850, Bleistift, aquarelliert in Braun und Grau (SPSG, Planslg. 5939,  Foto: Roland Handrick)
Heinrich Strack: Entwurf für das Erinnerungsmal an den badischen Feldzug (1849) . Janunar 1850, Bleistift, aquarelliert in Braun und Grau (SPSG, Planslg. 5939, Foto: Roland Handrick)
AUTOR   August Kiß
AUTOR   Johann Heinrich Strack (Hofbaurat)
TITEL   Erzengel Michael
    Erinnerungsmal an den badischen Feldzug
DATIERUNG   1849; Aufstellung 1853

TECHNIK

  Bronze, Replik* der Karlsruher Figur
FORMAT   keine Angaben
ORT   Potsdam-Babelsberg

SAMMLUNG

 

Schloss Babelsberg

INVENTAR   im Garten südlich des Schlosses
     

TYPUS 

 

 

Erzengel Michael als Sieger über den Satan 

 

LITERATUR

• DEHIO Brandenburg. Berlin; München 2012, S. 899

• Catharina HASENCLEVER: Gezeichnete Abwehr. Mit Gottes Hilfe gegen den Lindwurm der Französischen Revolution.  in: zeitenblicke 9, Nr. 3, [23. 12. 2010] ▶http://www.zeitenblicke.de/2010/3/Hasenclever/index_html#d57e230  (21. 6. 2019)

 

*Welche der ersten beiden Güsse der originale ist, bleibt in den hier angegebenen Quellen unklar: THIEME-BECKER geht davon aus, dass die Karlsruher Version ein Abguss der Babelsberger Bronze ist, während HASENCLEVER von einem Zinkguss-Original in Karlsruhe ausgeht. ZAC·


Photo: ZAC · 2015
Photo: ZAC · 2015
AUTOR   August Kiß
AUTOR   Friedrich August Stüler (Architekt)
TITEL   Erzengel Michael
    Replik 
DATIERUNG   Aufstellung vor Baufertigstellung 1857

TECHNIK

  Nachguss 
FORMAT   keine Angaben
ORT   Schwerin

SAMMLUNG

 

Schloss (1843–57)

INVENTAR   Prunkkuppel
     

TYPUS 

 

 

Erzengel Michael als Sieger über den Satan 

 

Heinrich STRACK, der in Babelsberg bereits die KISSsche Figur verwendet hatte, war in Schwerin unter STÜLER an der Inneneinrichtung und der plastischen Ausschmückung des Schlosses beteiligt, sodass es nicht verwundert, dass er möglicherweise auch aus Gründen der Zeitersparnis für STÜLERs Kuppel die bekannte Michaelsfigur vorschlug. 

 

LITERATUR

DEHIO Mecklenburg-Vorpommern. Berlin; München 2016, S 581

▶ (21. 6. 2019)

 

Photo: tel33 (Flickr 2011), optimiert
Photo: tel33 (Flickr 2011), optimiert
AUTOR   August Kiß
AUTOR   Johann August Carl Soller (Architekt)
TITEL   Erzengel Michael
    Replik 
DATIERUNG   1853 Kopie (angeblich nach der Schweriner Replik)

TECHNIK

  Zinn, restauriert 1991–93
FORMAT   keine Angaben
ORT   Berlin

SAMMLUNG

 

St. Michael (1851–56)

INVENTAR   Auf dem Giebel des Westportals
     

TYPUS 

 

 

Erzengel Michael als Sieger über den Satan 

 

Die Wahl des Erzengels Michael als Patron für die Kirche geht wiederum auf den architekturinteressierten König Friedrich Wilhelm VI. zurück, der in der Gegend bereits die Michaelstraße (heute Michaelkirchstraße) benannt hatte, sodass es für die Baukommission nahe lag, die neuerbaute Kirche nach dem Erzengel zu benennen. 

http://www.foerderverein-stmichael-kirche.de/geschichte.php (Text- und Bildquelle abgerufen 21. 6. 2019)

https://www.stadtentwicklung.berlin.de/denkmal/liste_karte_datenbank/de/denkmaldatenbank/daobj.php?obj_dok_nr=09011041



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QUIS UT DEUS  – DER ERZENGEL MICHAEL IN DER BILDENDEN KUNST – VIRTUELLE AUSSTELLUNG UND MATERIALSAMMLUNG