FRÉMIET gehört zu den bedeutenden Bildhauern im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Ersten Unterricht erhielt er durch seine Tante Sophie RUDE,  Frau des Bildhauers François RUDE, den der junge FRÉMIET bald als bewundertes Vorbild betrachtete. FRÉMIET machte ausführliche anatomische Studien, die er im Atelier RUDEs vornehmlich an Tierplastiken anwendete, die an zahlreichen Orten in Paris aufgestellt worden sind. Einen Sensationserfolg erzielte er im Salon 1887 mit der Gruppe »Gorilla, ein Weib raubend« (Nantes). Große Popularität erlangte er mit patriotischen Reiterstandbildern, allen voran das Denkmal der Jungfrau von Orléans auf der Place de Rivoli (1874).

1875 erhielt FRÉMIET die Zeichenprofessur am Naturgeschichtlichen Museum Paris, 1904 wurde er Mitglied der Londoner Royal Academy. ■ nach H. VOLLMER in TH.-B.

FRÉMIET, Musée d’Orsay

Abb. lks.: Pinterest ohne identifizierbare Quelle

Abb. re.: http://lutine28.canalblog.com/archives/2017/07/05/35430614.html

Auf dem Salon von 1879 stellte FRÉMIET einen «Saint Michel» in Bronze aus,  der Erzengel erschlägt eine Schlange mit dem Kopf eines Mannes.
Im Jahr 1896 bittet der Architekt PETITGRAND, der das Restaurierungsprojekt Mont Saint Michel leitet, FRÉMIET, diese Statuette zu vergrößern. Der Bildhauer ändert die Basis, um sie an die Turmspitze anzupassen und verändert den Dämon.
Das monumentale Werk wurde 1897 von der Firma Monduit als Kupfer-Treibarbeit ausgeführt (später vergoldet).
Von dieser Plastik existieren zwei Repliken der gleichen Größe (Ausführung Monduit):

• Église Saint-Michel des Batignolle, Paris, 17. arr.

• Musée d’Orsay, Paris

Abb. lks.: Philippe Monduit (Hersteller), Aufrisszeichnung für die Figur.

Abb. re.: Victor Louis Petitgrand, Abbaye du mont Saint-Michel et ses dépendances. Flèche de la tour centrale : élévations, plans. Juni 1895

 Skulptur 19. Jh. → ZÁLEŠÁK