Gislebertus
aus Vézelay, tätig in Autun, Burgund, Frankreich von 1120 bis 1135
Der Name GISLEBERTUS ist der Inschrift unterhalb der Mandorla im Relief mit dem Jüngsten Gericht des Westtympanons der Kathedrale von Autun entnommen: »GISLEBERTUS HOC FECIT« = Gislebertus hat dies gemacht. Unklar bleibt, ob es sich um den Namen des Künstlers oder des Stifters des Reliefs handelt.
AUTOR | Gislebertus | |
TITEL | Das Jüngste Gericht | |
Tympanonrelief des Westportals
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DATIERUNG | 1135 | |
TECHNIK |
Relief aus 29 unterschiedlich großen Platten | |
FORMAT | 653 x 462 cm, Relieftiefe 35 cm | |
ORT | Autun, Burgund, Frankreich | |
SAMMLUNG |
Kathedrale Saint-Lazare |
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INVENTAR |
Westportal | |
TYPUS
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Erzengel Michael als Seelenwäger im Kampf mit dem Satan |
[…] Diese idealisierte Skulptur, die sich über die Anatomie hinwegsetzt, wurde im Laufe der Jahrhunderte nicht geschätzt. 1766 fanden die Domherren diese Arbeit mittelmäßig und kindlich und versteckten das Tympanon daher unter einer Gipsschicht. So retteten sie es unwissentlich vor der Revolution. 1837 fiel es einem anderen Domherrn ein, den Gips wieder abzukratzen: Er fand das Tympanon bestens erhalten vor, nur der Kopf Christi fehlte. Da dieser Kopf als Hochrelief gearbeitet war, hatte er die Arbeiter beim Vergipsen behindert, sie hatten ihn also abgeschlagen. Er ist schließlich ins Rolin-Museum gekommen und 1948 wieder an seinen ursprünglichen Platz gesetzt worden. ■ D. GRIVOT, Die Kathedrale von Autun. Ingersheim 1999, S. 3f