Johann van Mildert
Hl. Norbert. 1623
Zundert, St. Trudo
Peter Paul Rubens
Saint Norbert overcoming Tanchelm. Vor 1623
Ölskizze zu Milderts Skulptur
Holz, 66,5 x 46 cm
Privatsammlung (Sotheby’s New York 28. 1. 2016, Lot 31
Peter Paul Rubens
Hl. Michael. Vor 1623
Skizze zu Milderts Skulptur
Privatsammlung
Johann van Mildert
Hl. Michael. 1623
Zundert, St. Trudo
Norbert wurde um 1085 wohl auf der Burg Gennep als Sohn eines Ritters geboren, und trat schon als Kind in das Stift zu St. Viktor in Xanten ein, wo er als Chorherr alle Annehmlichkeiten einer Pfründe genoss. Den überlieferten Viten A und B des Heiligen zufolge sei Norbert 1115 von einem wunderartigen Blitzschlag während eines Ausritts zu Boden gerissen worden. Dieses Ereignis nahm er zum Anlass, sein Leben als verweltlichter Kleriker zu ändern. Er zog sich als Eremit zurück und verbreitete seine Kirchenreformideen auf der Basis des Urchristentums als Wanderprediger in Nord- und Westfrankreich und riskierte dabei als Ketzer angeklagt zu werden. Um den unbequemen Prediger zu zähmen, wurde Norbert genötigt ein eigenes Kloster zu gründen und zu leiten. So entstand widerwillig 1120 das Kloster Prémontré für Regularkanoniker, aus dem sich in der Folge der Orden der Praemontratenser entwickelte. 1126 wurde Norbert Erzbischof von Magdeburg. Er starb am 6. Juni 1134. Er wurde in der Liebfrauenkirche zu Magdeburg begraben.
Seine Heiligsprechung (Kanonisierung) fand erst 1582 statt. 1628 wurden seine Gebeine in das Prager Kloster Strahov (gegründet 1140) überführt. Norbert ist Landespatron von Böhmen. Er wird vor allem von den Praemonstratensern und in Belgien verehrt.
Im Mittelalter hat sich keine prägnante Ikonographie des Praemonstratensermönches Norbert entwickelt, weil offenbar nicht mit seiner Kanonisierung gerechnet wurde; es gibt zum Beispiel keine Berichte über Wundererscheinungen nach seinem Tode. Erst nach seiner Heiligsprechung 1582 entstehen Darstellungen des nun heiligen Norbert, die die gegenreformatorischen Bestrebungen des Tridentiner Konzils spiegeln. Abgesehen von der schon vorher üblichen Wiedergabe Norberts in der Tracht eines kirchlichen Würdenträgers, die sich auf seine Funktion als Erzbischof von Magdeburg bezieht und den Doppelkreuzstab einschließt, tauchen bildliche Darstellungen auf, in denen er als Überwinder der Häresie gezeigt wird. Seit 1112 predigte ein gewisser Tanchelm in Antwerpen, Brabant, Flandern und Zeeland gegen die Amtskirche und deren Hierarchie, er protestierte gegen die obligatorische Abgabe des Kirchenzehnts und verurteilte mit Frauen zusammenlebende Priester. Gegen die Anhänger des Tanchelm, die ihn angeblich gottgleich verehrten haben sollen, hat sich Norbert 1124 in einer Predigt gegen diese Ketzerei gewandt. Daraus entstand das Bildmotiv »Der Kampf des hl. Norbert gegen Tanchelm«, das gelegentlich dem Kampf des Erzengels Michael gegen den Satan zur Seite gestellt wurde.
QUELLEN: LCI, Stichwort Norbert von Magdeburg ; Wikipedia, Stichwort Norbert von Xanten
Gaspar de Crayer, zugeschrieben
H. Norbertus van Prémontré.
1664
Öl auf Leinwand, 61 x 46 cm
Antwerpen, Sint Jacobskerk
Jan Krištof Liška
(Breslau um 1650–1712 Lebus, Schlesien)
Norbert triumphiert über den Ketzer Tanchelm. A. 18. Jh.
Öl auf Leinwand
[Sw-Abb. im LCI]
Doksany